Wie schaffen wir den Spagat zwischen Pflege und Erwerbsarbeit?
Die Studie untersucht die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf anhand einer Befragung von Mitarbeitenden der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Sie beleuchtet die Belastungen, Herausforderungen und notwendigen Unterstützungsmaßnahmen für pflegende Erwerbstätige.
Kernpunkte der Studie:
- Pflegesituation und Betroffene:
- Hauptsächlich Frauen (76 %) übernehmen Pflegeverantwortung, meist für Eltern oder Schwiegereltern.
- Die Mehrheit der Pflegesituationen trat plötzlich auf und dauerte über ein Jahr.
- 39 % der Befragten befanden sich in einer Sandwich-Position (Pflege, Beruf, Kinderbetreuung).
- Herausforderungen und Belastungen:
- Zeitliche Belastung: 67 % empfanden die Kombination aus Pflege und Beruf als problematisch.
- Psychische Belastung: Hoher Stress, Überlastung und Zukunftsängste wurden häufig genannt.
- Berufliche Auswirkungen: Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und Einschränkungen bei Pausen und Dienstreisen.
- Burnout-Risiko und Tabuisierung:
- 51 % der Befragten zeigten ein hohes Burnout-Risiko.
- Ein Drittel der Pflegenden verheimlichte die Pflegeverantwortung aus Angst vor negativen Folgen im Arbeitsumfeld.
- Wünsche nach Unterstützung:
- Flexible Arbeitsmodelle (Homeoffice, Arbeitszeitreduktion)
- Sensibilisierung der Führungskräfte für die Herausforderungen pflegender Mitarbeiter
- Bessere Informationsangebote zu Unterstützungsleistungen
Fazit:
Die Studie zeigt, dass Pflege und Beruf schwer vereinbar sind, was zu erheblichen Belastungen und gesundheitlichen Risiken führt. Unternehmen sollten Maßnahmen wie flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Optionen und Sensibilisierungstrainings für Führungskräfte einführen, um ihre pflegenden Mitarbeitenden besser zu unterstützen.