Demenz und Berufstätigkeit
Die Broschüre wurde im Rahmen der Nationalen Demenzstrategie erstellt und bietet Unternehmen und Behörden Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Mitarbeitenden, die an Demenz erkranken oder pflegende Angehörige sind.
Hier eine Zusammenfassung:
1. Herausforderungen durch Demenz am Arbeitsplatz
- Demografischer Wandel führt zu steigender Zahl an Erwerbstätigen mit kognitiven Beeinträchtigungen.
- Stigmatisierung und Unwissen über Demenz erschweren den Verbleib im Beruf.
- Fehlende betriebliche Unterstützung führt oft zu vorzeitigem Arbeitsplatzverlust.
- Pflegende Angehörige sind zusätzlich belastet und benötigen flexiblere Arbeitsmodelle.
2. Unterstützung für Mitarbeitende mit Demenz
- Früherkennung und Beratung: Betriebsinterne Anlaufstellen sollten Betroffene auf Diagnostik und Unterstützungsangebote hinweisen.
- Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM): Anpassung von Arbeitszeiten und Tätigkeiten zur längerfristigen Beschäftigung.
- Anerkennung als Schwerbehinderung: Ermöglicht Kündigungsschutz und finanzielle Hilfen.
- Schulungen für Vorgesetzte und Kolleg*innen, um den Umgang mit Betroffenen zu erleichtern.
- Beschäftigungssicherungszuschüsse für Unternehmen zur Weiterbeschäftigung erkrankter Mitarbeitender.
3. Unterstützung für pflegende Angehörige
- Flexible Arbeitszeiten: Homeoffice, Teilzeit, Jobsharing und Pflegezeitmodelle.
- Kurzfristige Freistellung bei Pflege-Notfällen mit Lohnersatzleistung (Pflegeunterstützungsgeld).
- Langfristige Freistellungsmöglichkeiten durch Pflegezeit (6 Monate) und Familienpflegezeit (bis zu 24 Monate).
- Betriebliche Pflegelotsen und Beratungsangebote zur Unterstützung der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf.
4. Demenzfreundliche Unternehmen und Dienstleistungsbereiche
- Schulung von Mitarbeitenden im Umgang mit Kund*innen mit Demenz (z. B. Einzelhandel, Banken, Gesundheitswesen).
- Kooperation mit Pflegeberatungsstellen für niederschwellige Unterstützung.
- Best-Practice-Beispiele zeigen erfolgreiche Umsetzung von Demenzfreundlichkeit in Unternehmen.
5. Fazit
Die Broschüre betont, dass eine demenzsensible Arbeitswelt möglich ist, wenn Unternehmen frühzeitig Maßnahmen ergreifen. Flexible Arbeitszeitmodelle, Schulungen und betriebliche Unterstützungssysteme können dazu beitragen, sowohl erkrankte Mitarbeitende als auch pflegende Angehörige im Erwerbsleben zu halten.